2018-19 Projektmanagement in der Praxis - die HAK Landeck besuchte das Krankenhaus Zams
Projektmanagement in der Praxis: Erweiterung des Krankenhauses St. Vinzenz in Zams
Am Freitag, den 15. März 2019, besuchte die 3KK der Handelsakademie Landeck das nahegelegene Krankenhaus St Vinzenz in Zams. Ziel der Exkursion war, das komplexe Bauprojekt des Krankenhauses zu besichtigen, um das erlernte Wissen über Projektmanagement in der Praxis zu betrachten.
Durch eine kurze Präsentation des Krankenhauses wurde uns sofort bewusst, wie faszinierend aber auch langwierig das Projekt tatsächlich ist. Die Grundsteinlegung des KH war im Jahr 1811. Momentan sind circa 850 Mitarbeiter beschäftigt, wobei 300 davon in Teilzeit arbeiten. Beeindruckend ist die Höhe des Umsatzes, welcher sich auf 73,5 Millionen € jährlich beläuft und von Personal- und Sachaufwänden von 68 Millionen € belastet wird. Die Projektbaukosten wurde anhand der Gebäudekosten, der Medizintechnik und der Planungshonorare erhoben. Der Neu- bzw. Umbau umfasst ein Bauvolumen von 96 Millionen €. Die Fertigstellung des Projekts, welches im Endausbau 396 Betten zur Verfügung stellt und 1000 Mitarbeiter beschäftigt, findet voraussichtlich 2020/21 statt.
Interessant für uns war nun, fachliche Fragen zu stellen. So erfuhren wir, dass die Finanzierung durch Gemeinden bzw. andere öffentliche Stellen erfolgen, 40 Unternehmen in das Projekt einbezogen sind, der Planungsprozess 10 Jahre dauerte, 120 Ärzte im KH Zams beschäftigt sind, es zwischenstaatliche Abkommen und Sonderklassenversicherung gibt und dass der Orden der Barmherzigen Schwestern (Trägergesellschaft des Krankenhauses) bereits 200 Jahre besteht. Nach einer kurzen Verpflegung bekamen wir noch einen spannenden Einblick in den Projektplan bzw. Bauzeitplan.
Das wohl faszinierendste für uns Schüler war das überaus komplexe Stollensystem, welches insgesamt 4 km lang ist und 30-Jahre-alte Dokumente und 10-Jahre-alte Röntgenbilder aufbewahrt. Für Notfälle gibt es noch zwei Stromerzeugungsaggregate mit je 150 000 Liter Tank, die es ermöglichen, 48 Stunden Strom zur Verfügung zu stellen. Das Küchenprinzip lautet „cook and chill“, was bedeutet, am Vortag zu kochen, einzufrieren und am nächsten Tag frisch zubereiten. Die Wäsche der Patienten und der Mitarbeiter wird mithilfe eines QR-Codes an einem Automaten abgeholt. Unfassbare Zahlen des Lagers wie zum Beispiel 20 000 gesamte Artikel mit 20 000 € (sonstiger) Lagerwert, 240 000€ Apothekenwert, 500 000 € OP-Utensilien-Wert und 12 Millionen € Bestellwert brachten die Schüler der 3KK zum Staunen.
Die Schüler/innen der 3KK konnten so mithilfe eines Praxisbeispiels viele wissenswerte und effiziente Tipps und Ideen mitnehmen, um ihr theoretisches Wissen weiter auszubauen.
Bericht: Benjamin Pfeifer, 3KK
Fotos: HAK/HAS und HLW Landeck