2017-18 Die HLW Landeck auf Exkursion im Geschichte-Unterricht
Besuch der NS-Gedenkstätten Euthanasieanstalt Hartheim und KZ-Mauthausen bei Linz durch die 3. HLW
Vom 23.5. bis zum 24.5. 2018 fand der Besuch der beiden 3. HLW Klassen in zwei bedeutenden Gedenkstätten des nationalsozialistischen Terrorregimes in Österreich statt. Begleitet wurden sie von den Lehrer/innen Waltraud Schranz, Maria Grissmann, Martin Scheiring und Christian Mayer.
Am Mittwoch wurde um 14.00 Uhr der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim besucht.
Dieses wunderschöne Renaissanceschloss aus dem 17. Jahrhundert, das im 19.Jhd. zu einer Behinderteneinrichtung umfunktioniert worden ist, wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten zu einer der größten „Euthanasie-Anstalten“ im Dritten Reich. In wenigen Räumen wurden zwischen 1940 bis 1944 ungefähr 30.000 Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung ermordet und kremiert. Die Opfer stammten zum Großteil von verschiedenen Behinderteneinrichtungen. Aber auch Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen mit dem Nebenlager Gusen und auch aus Dachau bei München wurden dort ermordet. Ungefähr 60 – 70 Personen waren dort beschäftigt. Die Täter wurden meistens nie vor Gericht gestellt und bestraft.
Die SchülerInnen konnten sich in drei Gruppen mit diesen Tätergeschichten als auch mit dem Thema „Behinderung“ allgemein und dem heutigen Umgang damit in Form eines pädagogischen Vermittlungsprogrammes auseinandersetzen. Ebenso wurden die Ausstellung „Wert des Lebens“ und die Gedenkstätte in den Besuch miteinbezogen.
Am Abend besuchten die beiden Klassen die Innenstadt von Linz. Hier gibt es neben vielen Sehenswürdigkeiten einige Bezüge zur NS-Diktatur, wie das ehemalige Wohnhaus der Familie Eichmann, aus welchem der Hauptorganisator des Holocaust Adolf Eichmann stammt, die Praxis des jüdischen Arztes Eduard Bloch, der sich sehr um Adolf Hitlers Mutter Klara kümmerte und viele andere Orte, die auf Adolf Hitlers Jugend und den späteren Anschluss an das Dritte Reich hinweisen.
Am Donnerstag wurde die KZ-Gedenkstätte Mauthausen besucht. Mauthausen wurde vorerst als einziges KZ als Lager der Stufe III klassifiziert, also als Lager mit den härtesten Haftbedingungen. Misshandlungen, Bestrafungen, Krankheiten, der ständige Hunger und die Willkür der Bewacher waren allgegenwärtig. Knapp 200.000 Menschen aus fast allen europäischen und auch außereuropäischen Ländern wurden entweder auf Grund ihrer politischen Tätigkeit, ihrer "kriminellen Vorstrafen", ihrer religiösen Überzeugung, ihrer Homosexualität, aus "rassischen" Gründen oder als Kriegsgefangene nach Mauthausen deportiert. Die Hälfte von ihnen wurde hier ermordet.
Die sehr interessierten SchülerInnen konnten mit kompetenter Begleitung die prägnantesten Schwerpunkte der Gedenkstätte und des Museums besichtigen und damit einen kleinen Eindruck von der riesigen Dimension dieses Lagers erfahren.
Bericht: Mag. Christian Mayer, MSc
Fotos: HLW Landeck