Die 3. Klasse der HAK Landeck besuchte die Gedenkstätte Mauthausen
Besuch der NS-Gedenkstätten Euthanasieanstalt Hartheim und KZ-Mauthausen durch die 3. HAK
Von Donnerstag, dem 19.05.2016 bis Freitag, dem 20.05.2016 besuchte die 3K der HAK Landeck im Rahmen des Unterrichtsfaches Geschichte (GWS) mit ihren Begleitlehrern Herrn Prof. Mayer, Frau Dottoressa Entradi und Herrn Prof. Tischler zwei wichtige Gedenkstätten ehemaliger NS-Verbrechen in Österreich. Einerseits die NS-Euthanasieanstalt Hartheim in Alkoven, sowie andererseits das NS-Konzentrationslager Mauthausen.
Am Donnerstag besuchte die Geschichtegruppe nach 6-stündiger Anfahrtszeit gegen 14 Uhr das wunderschöne Renaissanceschloss Hartheim, wo die Nationalsozialisten eine Euthanasieeinrichtung installiert hatten. Beim Besuch der Gedenkstätte wurde den Schüler/innen veranschaulicht, wie das NS-Regime zu Menschen mit geistigem und körperlichem Handikap stand, und wie es mit höchst unmenschlichen Methoden versuchte sich ihrer zu entledigen.
Übernachtet wurde im Jugendgästehaus Linz im Stadtteil Leonding. Am Abend ab 18:30 Uhr besuchte die Klasse das Altstadtzentrum. Dabei wurde der Neu Dom zu Linz (Österreichs größte Kirche) sowie das Haus in der Bischofstraße 3, wo Adolf Eichmann (Manager des Holocausts und Hauptverantwortlicher für den Mord an ca. 6 Millionen Juden in NS-Vernichtungs- und Konzentrationslagern) aufwuchs, besucht. Danach folgte das Palais Weißenwolff in der Landstraße 12, wo Dr. Eduard Bloch, jüdischer Hausarzt der Familie Hitler, seine Praxis hatte. Eduard Bloch, Hitlers sogenannter „Edeljude“ war es, der Hitlers totkranke Mutter Klara Hitler bei ihrem Krebsleiden begleitete und vielfach auch, auf Grund der Mittellosigkeit der Familie Hitler, kostenlos behandelte. Der Rundgang endete am Linzer Hauptplatz, wo Hitler im März 1938 zum ersten Mal auf österreichischem Boden den "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich verkündete.
Am Freitag begab sich die Exkursionsgruppe gegen 9:30 Uhr der Donau entlang Richtung Osten, passierte mit dem Reisebus die im Jahre 1938 errichteten Hermann-Göring-Werke (heute die Linzer Voest-Werke) und erreichte schließlich gegen 10:30 Uhr, das KZ-Mauthausen. Das Konzentrationslager Mauthausen galt in der Nazizeit erstens als Hauptlager auf österreichischem Territorium und war zweitens Tötungs- und Hinrichtungsstätte für mehrere tausend Häftlinge. Während eines 3stündigen sehr aufschlussreichen Rundganges wurden die SchülerInnen über die Lager- und Arbeitsbedingungen, Häftlingskategorien, über die Vernichtung durch Arbeit in Form von Zwangsarbeit sowie die Funktion der SS (Schutzstaffel) bei der Verwaltung des Lagers informiert.
Sichtlich berührt von diesem höchst tragischen Kapitel der jüngeren Zeitgeschichte begaben sich die Schüler/innen mit ihren Lehrern gegen 13:45 Uhr wieder auf die Heimreise. Nach einem kurzen Stopp in Kufstein erreichte die Exkursionsgruppe gegen 19:45 Uhr die Heimatstadt Landeck.
Bericht: Dr. Bernhard Tischler
Fotos: (c) HAK/HAS Landeck