2014-15 Buchhaltung mit einem neuen System lernen
"Der Kaufmann von Venedig" ... spielerisch Buchhaltung lernen
Der neue Rektor der Pädagogischen Hochschule Tirol, Mag. Thomas Schöpf, hat sich schon lange zum Ziel gesetzt, die Buchhaltung in einer interessanten und neuen Weise den Schüler/innen näher zu bringen. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde ein Spiel entwickelt, das altersgerecht und in einer spannenden Weise in die Geheimnisse der Doppelten Buchhaltung einführt. Der „Kaufmann von Venedig“ – so nennt sich das Spiel, versetzt die Schüler/innen in eine Zeit, in der die Buchhaltung erfunden wurde. Im alten und reichen Venedig erkannte man zum ersten Mal, wie wichtig und vorteilhaft eine ordentliche Aufzeichnung von Finanzen und Geschäftsfällen ist. Das war auch ein Teil des wirtschaftlichen Erfolges der Lagunenstadt.
Das Spiel wurde schon mehrmals ausgezeichnet, aber noch nie in einem großen Rahmen eingesetzt. Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Pädagogischen Hochschule Tirol wird an einigen ausgewählten Tiroler Schulen das Spiel getestet und im Rechnungswesen-Unterricht eingesetzt. Zwei erste Klassen der HLW Landeck sind ebenfalls ein Semester lang mit dabei. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert.
Ziel des Projektes: Die Buchhaltung soll von Beginn an altersgerecht und spannend vermittelt werden. Sowohl der Lernerfolg, als auch die Lernmotivation soll gesteigert werden.
Der Kaufman von Venedig – eine Kurzbeschreibung:
Das Online-Spiel ist ein Produkt von RW_interaktiv und wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts der Pädagogischen Hochschule Tirol mit Mitteln des Tiroler Wissenschaftsfonds entwickelt. Der Auftrag im Spiel lautet, im Venedig des 15. Jahrhunderts Handel zu betreiben und mit dem erwirtschafteten Geld in Venedig Gebäude von außen nach innen zu bauen. Das Team, das als erstes den Rialtoplatz schuldenfrei erreicht hat, ist Gewinner.
"Der Kaufmann von Venedig" ist ein "Multi User Online Game". Ein Team kann entweder ein neues Spiel mit auswählbaren Grundeinstellungen eröffnen oder sich einem "freien Spiel" anschließen.
Lerneffekte sind:
- · Geschichte des 15. Jahrhunderts kennen
- · Entscheidungen im Team treffen können
- · Zusammenhänge berücksichtigen und vernetzt denken
- · Rechnungswesen erlernen und anwenden
- · Ergebnisse interpretieren und Schlussfolgerungen ziehen können
- Erkenntnisse der Hirnforschung zeigen, dass Lernen dann nachhaltige Wirkung hat, wenn es durch eigene Erfahrungen, dem Erkennen der Bedeutung eines Sachverhalts und von intrinsischer Motivation gestützt wird. Diese Erkenntnisse bilden den Leitgedanken bei der Entwicklung des betriebswirtschaftlichen Online-Spiels.
Die betroffenen Lehrer/innen, Frau Mag. Barbara Ginther und Frau Mag. Rosa-Maria Jelinek haben bereits vorher eine eigene Schulung besucht und Rektor Thomas Schöpf kam in Begleitung von Nadja Plank, BEd (sie erstellt derzeit eine diesbzgl. Masterarbeit) selbst nach Landeck um einen „pretest“ vorzunehmen und den Schüler/innen zum Start das Projekt bzw. das Spiel näher zu bringen.
Fotos: HAK/HAS und HLW Landeck
Pressebericht: Oberländer Rundschau